Tag 5: Tarangire National Park
Auf die aktiven Frühaufsteher wartet um 06:10 Uhr eine Tasse Kaffee im Restaurant der Lodge, bevor es mit Wanderstäben ausgerüstet unter ortskundiger Führung bergauf zum Aussichtspunkt geht. Der Anstieg lohnt sich, denn hoch über der Ebene geht um 06:48 Uhr im Osten die Sonne auf. Für den steilen Rückweg erweisen sich die Wanderstäbe als wertvolle Ausrüstung.
Zum anschließenden Frühstück trudeln nach und nach auch die übrigen Teilnehmer ein, mitunter grußlos, da zunächst einmal die für die morgendliche Wanderung gewählte Garderobe des Partners in Augenschein genommen wird. Einmal mehr erweist es sich als zutreffende Lebensweisheit, dass Männlein und Weiblein unterschiedliche Prioritäten im Alltag setzen…
Wenig später treffen wir uns – jetzt alle in angemessenem Outfit – zur Abfahrt in den zweiten Teil des Tarangine National Parks. Schon kurz nach dem Parkeingang stellen wir fest, dass der intensive Regen der letzten Wochen seine Spuren hinterlassen hat. Die Vegetation strahlt in einem saftigen Grün, und die ohnehin unbefestigten Parkstraßen haben sich stellenweise zu echten Herausforderungen entwickelt. Ein schwerer Lastwagen steckt bereits fest, und wir müssen uns rechts an ihm vorbeimogeln. Dabei bedarf es eines sanften Schubsers des zweiten Jeeps, damit das erste Fahrzeug sich aus der Schlammfalle befreien kann. Gnu- und Büffelherden verköstigen sich derzeit außerhalb des Parks, so dass die aggressiven Tse Tse-Fliegen in Geschwaderstärke über jeden Besucher herfallen. In den Jeeps herrscht rege Abwehrtätigkeit; es wird eingesetzt, was das Gepäck an Chemie so hergibt. So richtig helfen will nichts, da müssen wir wohl durch. Zahlreiche Insektenleichen zieren Boden und Wände der Fahrzeuge.
Ablenkung und unvergessliche Momente haben wir reichlich über den Tag. Unter anderem beobachten wir lange Zeit eine große Elefantenherde aus nächster Nähe. Alle Generationen der Dickhäuter tummeln sich am Wasserloch und laben sich an dem hohen Gras. Wir sind völlig fasziniert angesichts dieses Gänsehauterlebnisses, und permanent tauchen weitere Tiere aus dem dichten Akazienwald auf. Überhaupt bilden Elefantenbeobachtungen den heutigen Schwerpunkt unseres Parkbesuchs, unterbrochen von Giraffen-, Zebra-, Antilopen- und Impalasichtungen. Ein atemberaubend schöner Nationalpark, der uns gestern und heute mühelos in seinen Bann gezogen hat.
Der Rückweg fordert noch einmal die gesamte Aufmerksamkeit und den Pioniergeist unserer Guides Sebastian und Gusper: Unpassierbare Stellen müssen geschickt umfahren und zum Teil mit Gestrüpp gefüllt werden, damit wir sicher zum Parkausgang gelangen. Dabei stellen wir leicht genervt fest, dass die gemeine Tse Tse-Fliege ganztags aktiv ist.
Zur Lodge, übrigens fliegenfrei, zurückgekehrt, gibt es erst einmal kühle Durstlöscher auf der Restaurantterrasse mit weitem Blick über die heute erkundete Region. Ein phantastischer Tag, den wir in sicherer Obhut unserer Guides erlebt haben.
Wir genießen das gute Abendessen und lassen den Tag in froher Runde ausklingen.