12.02.2020 Ngorongoro Krater

Tag 7: Ngorongoro Krater

Der heutige Tag hält einige Überraschungen bereit, auf die wir zum Teil gerne verzichtet hätten. Aber der Reihe nach.

Das Frühstücksbüffet bietet für jeden Geschmack etwas Passendes; frische Omeletts können mit den verschiedensten Zutaten bestellt werden. Nach dem Frühstück stellen wir unser Lunchpaket aus einer vielfältigen Auswahl individuell zusammen. Alles ist vorbereitet – es kann losgehen.

Die Koffer und alle Teilnehmer stehen abholbereit vor dem Hotel, leider fehlt noch ein Fahrzeug. Wie sich nach diversen Telefonaten herausstellt, hat der fehlende Jeep einen technischen Defekt. Daher entscheiden wir uns zum Aufbruch der ersten Gruppe mit dem intakten Fahrzeug. Mit einer Stunde Verspätung legt Sebastians Jeep ab.

Das verbliebene Gepäck lagern wir an der Rezeption und verbringen unsere noch nicht näher definierte Wartezeit bei einer Tasse Kaffee in der Nähe des Pools. Die Stimmung ist trotz der zeitlichen Verzögerung gut, und es wird viel gelacht.

Nachdem die Agentur ein Ersatzfahrzeug, das es allerdings nur mit Fahrer gibt, organisiert hat, werden die Koffer verstaut. Albert ist unser Fahrer, und Gusper nimmt neben ihm Platz, um ihm den Weg zu weisen und uns die Informationen zur bereisten Region zu geben. Etwas mehr als drei Stunden haben wir verloren, sind aber dennoch sehr gespannt, was uns im weltberühmten Ngorongoro Krater erwartet. Den Parkeingang nehmen wir im fünfzehnminütigen Handstreich, bedenkt man, dass der erste Teil der Gruppe aus unerfindlichen Gründen hier neunzig Minuten verbracht hat.

Wenig später halten wir am ersten Aussichtspunkt oberhalb des Kraters. Atemberaubend, diese unwirklich anmutende Landschaft, die 1979 von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt wurde. Es heißt, dass mehr als 25.000 Tiere im Kraterkessel leben, dessen Herzstück der weiß schimmernde Lake Magadi ist. Wir folgen zunächst dem Katerrand, wo die Massai Weidewirtschaft betreiben. Immer wieder passieren wir ihre Rinder- und Ziegenherden auf dem Weg in den größten Kraterkessel der Welt. Der Tierreichtum im Kessel präsentiert sich in seiner ganzen Vielfalt. Neben Zebras, Gnus, Löwen und Flamingos beobachten wir Schakale, Strauße und Büffel, um nur einen Teil der Safariausbeute zu nennen. Die Wege durch diese wunderschöne Landschaft sind zum Teil sehr morastig. Später erfahren wir, dass der andere Jeep lange Zeit am See verbringen musste, da sich andere Jeeps auf der „Parkstraße“ festgefahren hatten.

Es geht zurück zum Kraterrand, vorbei an Massaiherden und -siedlungen in Richtung Serengeti. Entlang der unbefestigten Straße säumen tausende von Gnus und Zebras die flachen Wiesen. Oftmals kreuzen ganze Herden die Straße. Unbeschreiblich, was die Natur Tansanias für den Reisenden bereithält!

Wir sind ein wenig in Eile, denn die fehlende Zeit macht sich mit der schwindenden Sonne bemerkbar. Bei einem unserer Fotostopps an einem von Marabus besetzten Baum stellen wir dann nebenbei fest, dass unser Ersatzfahrzeug mit Bedacht gewählt worden sein muss, denn es trägt ein ARK (Albatros Reisen Kettwig) auf dem Nummernschild…

Die Dunkelheit hat uns schon fest im Griff, als noch einmal ein überfluteter Teil der Straße passiert werden muss. Auch das meistert Albert entgegen anderslautender Bedenken mit Bravour, so dass wir gegen 19:30 Uhr im Chaka Camp eintreffen. Sebastians Gruppe wartet schon sehnsüchtig auf uns, schließlich haben wir Teile ihres Gepäcks an Bord.

Camp Manager Eric stellt sich vor, und schon geht es zum Abendessen, in dessen Anschluss wir noch Instruktionen für die nächsten drei Übernachtungen erhalten. Hierbei muss man wissen, dass es sich um ein semi-mobiles Camp handelt, das bis Ende März seine Zelte in diesem Teil der Serengeti aufgeschlagen hat. Danach folgt es der großen Tierwanderung und wird an prominenter Stelle zur Beobachtung der Migration neu errichtet.

Das unerlässliche Walkie Talkie wird erklärt und die Dringlichkeit der Begleitung durch einen Camp Guide nach Einbruch der Dunkelheit unterstrichen. Besonderes Interesse findet die in den luxuriösen Zelten installierte Eimerdusche, aber dazu später mehr.

Nach dem Essen werden wir dann zu unseren Unterkünften begleitet, denn es ist ja schon dunkel. Die Zelte sind bestens ausgestattet; im hinteren Bereich befinden sich die großzügigen Sanitäreinrichtungen. Todmüde sinken wir in die unwahrscheinlich bequemen Betten, und unsere Nachtruhe wird bestenfalls durch das Lachen der Hyänen oder das Brüllen der Löwen gestört. Das ist Safari in Afrika pur!

Karte-Tansania