Tag 2: Umstieg in Johannesburg • Windhoek • Auasberge
Nach der pünktlichen Landung in Johannesburg spurten wir zum Gate unseres Anschlussfluges, denn die Umsteigezeit ist angesichts der Flughafengröße sportlich. Die Angabe auf der Bordkarte (Terminal B) erweist sich als falsch, denn der Flieger startet vom Terminal A. Der gebuchte Flug taucht auf keiner der Anzeigetafeln auf, hebt aber dann planmäßig ab. Willkommen in Afrika, wo man sich den richtigen Weg schon mal erfragen muss, um letztendlich an das gewünschte Ziel zu kommen…
Windhoek macht seinem Namen alle Ehre, denn es handelt sich um eine „windige Ecke“, wodurch die Landung unruhiger als erwartet ausfällt.
Nach der Einreise erwartet Frank, unser örtlicher Reiseleiter, die Gruppe mit einem strahlenden Lächeln am Ausgang der Gepäckausgabe. Unser Afrika-Abenteuer kann endlich beginnen!
Das Gepäck ist schnell im Expeditionstruck verstaut, und es geht nach Windhoek. Die koloniale Vergangenheit der Metropole ist allgegenwärtig, und auf unserer kurzen Tour lernen wir unter anderem die Christuskirche, den Tintenpalast und das Unabhängigkeitsmuseum kennen. In den Parliament Gardens werden gerade Hochzeitsfotos geschossen, denn die fotogene Umgebung wird gern für bleibende Erinnerungen genutzt. Zum Schluss statten wir dem Hauptbahnhof noch einen Kurzbesuch ab. Samstags ist hier geschlossen, denn es gibt in Namibia kaum Personenverkehr auf der Schiene.
Wir verlassen die Hauptstadt in südlicher Richtung, die Auasberge vor Augen. Es wird schnell einsamer, so dass erste Zweifel aufkommen, ob denn im „Niemandsland“ tatsächlich noch eine Lodge wartet. Um so größer ist die Überraschung, als die wunderschöne GocheGanas Lodge auf einem Hügel thronend auftaucht.
Nach einer kurzen Erfrischungspause geht es mit zwei offenen Allradjeeps direkt auf zur ersten Pirschfahrt unserer Reise. Der Nature Drive führt über Stock und Stein durch die derzeit sehr trockene namibische Landschaft. Erste Springböcke kreuzen unseren Weg, einige Giraffen strecken neugierig den Kopf nach uns aus, und Warzenschweine suchen das letzte grüne Gras.
Auf einer weiten Ebene fahren wir recht nah an zwei Nashörner heran und stoppen unweit der grauen Giganten. Der Guide springt aus dem Jeep und fordert uns ebenfalls zum Aussteigen auf. Unsere erste Reaktion: Ist der verrückt? Das soll ja wohl ein Witz sein! Nein, es ist kein Witz, und wir können tatsächlich das Fahrzeug verlassen. Die Nashornmutter beobachtet uns kurz und beschließt dann, dass die Zweibeiner mit den klickenden und blitzenden Teilen in den Händen keine Gefahr darstellen. Das ist nicht nur ein phantasticher Moment, es ist auch gleichzeitig der perfekte Ort für unseren ersten Sundowner unter afrikanischem Himmel. Mit einem kühlen Getränk in der Hand sehen wir die Sonne am Horizont untergehen.
Nach einem exzellenten Dreigangmenü in der Lodge sinken wir alle erschöpft in unsere Kissen, denn es war ein langer Tag.