Tag 1 & 2: Flug nach Tansania & Ankunft in Arusha
Heute startet das Abenteuer Ostafrika in Frankfurt. Nach der Gepäckaufgabe (die Doppeldeutigkeit dieses Begriffs wird uns erst später bewusst…) am Turkish Airlines-Schalter treffen wir uns am Gate B43. Unser Flug nach Istanbul hebt mit 30 Minuten Verspätung ab,
Nach unserer Landung am neuen Flughafen der Millionenmetropole fahren wir mit der Maschine noch eine gefühlte Ewigkeit bis zum Terminal. Alles ist supermodern, und unsere großzügig angelegte Umsteigezeit verbringen wir bei alkoholfreien Kaltgetränken unweit der sogenannten „Teras“, die wir auch anlässlich wichtiger Konferenzen wiederholt aufsuchen. Es ist kalt bei verhaltenem Schneeregen, aber hier steigen wir ja nur um.
Gegen 21:00 Uhr steigt unser Flug in den türkischen Abendhimmel. Mit Ausnahme kurzer Turbulenzen erfreuen wir uns einer ruhigen Reise. Auf Sansibar landen wir zwischen, denn der Großteil der Passagiere verlässt hier den Flieger, um Badeurlaub auf der Insel zu verbringen. Die Aufenthaltszeit nutzt das Reinigungsteam, um die Maschine nach einem schwer durchschaubaren System für die zusteigenden Gäste auf Vordermann zu bringen. Schon geht es weiter zum Festland, wo wir eine knappe Stunde später in Kilimanjaro landen.
Der Flughafen ist klein, hier wird zum Terminal gelaufen. Um so gigantischer fällt die landschaftliche Kulisse mit dem schneebedeckten Kilimanjaro und seinem kleinen Bruder, dem Mount Meru aus.
Alle Widrigkeiten der Einreise meistern wir mit Bravour, denn wir haben ja unser elektronisches Visum. Gerade befinden wir uns in einer der wichtigen Konferenzen, als die Nachricht die Runde macht, das Gepäck sei nicht auf unserer Maschine gewesen. Wir denken noch, wie interessant, dass es auch in Tansania sogenannte fake news zu geben scheint, bevor wir feststellen müssen, dass nicht nur unsere Koffer den Weg bis nach Kilimanjaro nicht geschafft haben. Insgesamt sind etwa 30 Personen betroffen; von unserer Gruppe hat lediglich ein Koffer das Ziel erreicht, was kurzfristige Neidschübe auslöst.
Es hilft leider alles nichts, nun müssen wir uns an dem recht kleinen Lost and Found-Schalter anstellen, wo wir in der sechsten Reihe positioniert sind. Für jeden Koffer muss ein separates Formular ausgefüllt werden; gemeinsam Reisende werden erfreulicherweise über ein Dokument abgewickelt, was aber den Ablauf nicht wirklich beschleunigt. Es hat den Anschein, als wäre das heute zum ersten Mal passiert. Stimmt aber nicht, wie wir später erfahren. Nach neunzig Minuten ist alles erfasst, und wir werden von unseren Guides Gusper und James freundlich in Empfang genommen. Schnell ist das überschaubare Handgepäck in den zwei wartenden Jeeps verstaut. Weiter geht es zum Frühstück, und die Stimmung ist trotz des außerplanmäßigen Härtetests ausgelassen und gut. Erfahrene Weltenbummler lassen sich halt nicht so leicht aus der Ruhe bringen.
Noch während des schmackhaften Frühstücks in wunderschöner Umgebung wird beschlossen, den Besuch Arushas mangels Wechselgarderobe auf übermorgen zu verschieben. So erreichen wir bereits am frühen Mittag die Meru View Lodge, wo die Begrüßung sehr persönlich und individuell ausfällt. Die Zeit bis zum Nachmittag verbringen wir bei Wasser, Weißwein und lokalen Biersorten im „Bavaria Beer Garden“ des Hauses. Nach einem Nickerchen treffen wir uns zum Abendessen im Usambara Restaurant.
Ein teils aufregender, teils entspannter Tag geht um 21:30 Uhr zu Ende. Wir sind zuversichtlich, unsere schmerzlich vermissten Koffer morgen vormittag zu bekommen, denn die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.