Tag 6: Lake Manyara National Park
Wir brechen früh auf, denn wir erkunden den Lake Manyara National Park. Nachdem die Koffer verstaut sind, erwartet uns die erste Holperstrecke zurück zum Asphalt. Der komfortablen Straße folgen wir aber nur für etwa dreißig Minuten, bevor es links auf eine unbefestigte Strecke geht. Die Schotterpiste führt durch kleine Siedlungen und sumpfige Reisfelder; am Wegesrand warten uniformierte Schulkinder, die uns fröhlich lachend zuwinken, auf ihre Abholung.
Wartungsarbeiten sorgen für eine Brückensperrung, und im darunter verlaufenden Fluss haben sich bereits drei Fahrzeuge festgefahren. Ein prüfender Blick Guspers und schon geht die Durchquerung des Gewässers los. Am anderen Ufer lassen wir es uns nicht nehmen, das Schauspiel näher zu begutachten. Schließlich fehlt Sebastian mit dem zweiten Fahrzeug noch. Ochsenkarren, Motor- und Fahrräder durchqueren die Furt; ein Traktor ist mit dem Herausschleppen eines der steckengebliebenen Fahrzeuge beschäftigt. Auch Sebastian bringt seinen Jeep mit der wertvollen Fracht sicher auf die andere Seite des Flusses. Ausreichend Gesprächsstoff für die weitere Fahrt ist nun sicher. Verschiedene Hindernisse und Untiefen sind noch zu überwinden, dann stehen wir am Eingang zum Lake Manyara National Park.
Begrüßt werden wir von einer Horde Paviane, die vor uns über die Parkstraße zieht. Straße ist natürlich maßlos übertrieben, denn auch hier ist das ganze Geschick der Fahrer gefragt. Gegen Mittag legen wir einen Picknickstopp ein. Am Rastplatz sind wir die ersten, aber schon wenige Minuten später ist jeder Zentimeter des Parkraums mit unzähligen Safarijeeps gefüllt. Nach dem Mittagessen geht es weiter in den Park, da passiert es tatsächlich: Vier Löwen ruhen sich auf den starken Ästen eines Baumes aus. Der Auflauf unterhalb ist enorm, und das ist absolut nachvollziehbar. Was wir vor uns sehen, übertrifft die kühnsten Erwartungen. Eine Löwenfamilie hat es sich sichtlich bequem gemacht, lediglich das Familienoberhaupt ist nirgends zu entdecken. Die Kraftpakete haben wirklich die Ruhe weg, denn unter ihnen klicken permanent die Auslöser der Kameras. Erst als sich ein Jeep mit viel Gas und Staub aus dem Sand befreien will, wird es in der Gruppe der Raubkatzen unruhig. Wir nehmen das zum Anlass, unsere Erkundungstour fortzusetzen. Diese Pirsch werden wir ganz sicher niemals vergessen!
Der Nachmittag darf durchaus als tierreich bezeichnet werden. Zebras, Elefanten, Paviane und Blauaffen geben sich unter anderem ihr Stelldichein. Beim Verlassen des Parks sind wir alle ganz verzaubert von den Schönheiten der Natur in Tansania. Das ist Afrika!
Heute wohnen wir im Ngorongoro Farmhouse, einem riesigen Anwesen mit eigener Kaffeeplantage. Der Weg zu den geräumigen Zimmern fällt recht weit aus, und das schmackhafte Abendessen wird vom Buffet und einer Live Cooking Station angeboten. Einmal mehr sind wir außergewöhnlich gut untergebracht.