07.12.2019 Divundu

Tag 9: Divundu

Das konzertartige Vogelgezwitscher lässt uns früh erwachen. Die aufgehende Sonne und den grandiosen Ausblick genießen wir bei einer Morgendusche auf den Terrassen unserer Zimmer, bevor es ein gutes Frühstück gibt.

Gut gestärkt verteilen wir uns auf zwei Safarijeeps, denn heute morgen geht es auf Pirsch in den Bwabwata National Park als Ersatz für die wetterbedingt ausgefallene Tour im Etosha National Park. Wir scheinen die einzigen Touristen im Park zu sein, und unsere Guides kennen sich bestens aus. Die Vegetation des Parks erstrahlt sehr viel grüner, und durch das buschige Unterholz ziehen eine Menge Impalas mit ihrem Nachwuchs. Kudus stehen am Wegesrand Spalier; Vögel in den schillerndsten Farben fliegen auf der Futtersuche wild umher. Mit unseren Allradfahrzeugen fahren wir hinunter zum Schwemmland am Ufer des Okavangos. Vor uns breitet sich eine weite und saftig grüne Sumpffläche aus, auf der unzählige Vogelarten nebeneinander sitzen. Ein echtes Paradies für jeden Ornithologen. Unter anderem tummeln sich hier Sattelstorch, Nimmersatt, Kuh- und Goliathreiher sowie Sporengänse. Angestrengt halten wir während unserer Weiterfahrt Ausschau nach einem Elefanten, haben in dieser Hinsicht jedoch kein Glück.

Wir befinden uns bereits auf dem Rückweg, als unser Guide aufgeregt auf einen Löwen links vom Fahrzeug hinweist. Den letzten hat er vor drei Monaten gesichtet, was seine Aufregung erklärt. Mit dem Geländewagen schlagen wir uns durch den Busch, um näher an das Tier heranzukommen. Das Löwenmännchen liegt majestätisch im Schatten eines Baumes, und unser Glück wird kaum fassbar, als wir die Löwin mit zwei Jungen neben ihm im Gestrüpp liegen sehen. Dieser Game Drive ist ein voller Erfolg und es zeigt sich, dass dem Starkregen im Etosha National Park nachträglich auch etwas Gutes abzugewinnen ist.

Nach dem Mittagessen in der Lodge geht es um 14:00 Uhr erneut auf Expedition, dieses Mal ist der Mahango National Park unser Ziel. Auf halbem Weg zum Park werden wir von einem kräftigen Regenschauer überrascht, der zu unserer großen Freude weiterzieht, so dass wir uns ganz auf die zahlreichen Tiersichtungen konzentrieren können. Da haben wir viel zu tun, denn etliche Antilopen kreuzen unseren Weg, eine Herde Gnus labt sich am sattgrünen Gras, und eine Büffelherde nimmt uns argwöhnisch in Augenschein. Wir folgen einer frischen Elefantenspur und erspähen im Dickicht den ersten Dickhäuter. Zwecks besserer Sicht wählt unser Guide einen anderen Weg. Als wir um eine Kurve fahren, hallen ungläubige Ausrufe des Erstaunens durch den Jeep. Eine Herde aus schätzungsweise 60 Elefanten zieht durch ein ausgetrocknetes Flussbett. Wir genießen unsere Logenplätze in der ersten Reihe und fotografieren als gäbe es kein Morgen. Von rechts nahen immer wieder vereinzelte riesige Dickhäuter, und ein Elefantenbulle reisst nur wenige Meter von uns entfernt eine Akazie um, bevor er zur Herde aufschließt. Völlig verzaubert treten wir die Heimfahrt an.

In der Lodge erwartet uns ein opulentes Fünfgangmenü zum Ende eines spannenden und überaus abwechslungsreichen Tages. Mal schauen, wie heute die Träume werden…

Leberwurstbaum